Die City Nord ist unterbewertet. Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter steht neuen Konzepten für die Bürostadt „sehr positiv“ gegenüber.
„Die City Nord, die grüne Bürostadt in der Stadt, ist unterbewertet und braucht eine städtebauliche Auffrischung in der Mitte – das ist die Meinung einiger Eigentümer der großen Bürokomplexe. 300 Unternehmen haben ihren Standort am Rande des Stadtparks. Jetzt werden neue Konzepte gefordert, die neben arbeiten auch wohnen, studieren und einkaufen möglich machen. (…)
„Das Ursprungskonzept ist gut. Die City Nord wird sich als Bürostandort behaupten“, sagt Marcus Schwarz von der TAS Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft, die neuer Eigentümer des Esso-Gebäudes ist. Die Auffassung über die Bürostadt ändere sich, denn auch die Lage zwischen Flughafen und der Innenstadt gewinne zunehmend an Attraktivität. Schwarz: „Der Standort ist unterbewertet.“ Für das alte Esso-Gebäude gebe es zwei Konzepte: Erstens eine Dreiteilung. „Zweitens sind wir mit einem Einzelmieter im Gespräch“, sagt Schwarz.
(…)“Bis September feiert die City Nord ihr Jubiläum mit Ausstellungen und Festen. Höhepunkt sind Festivals, Tage der offenen Tür und Fachtagungen. Zum Jubiläum ist auch ein Buch erschienen, das unter dem Titel „Europas Modellstadt der Moderne“ die Entstehungsgeschichte erzählt und auch viele Einblicke in das Innere der Architektur gewährt.
(…)Was macht die City Nord gerade jetzt für neue Mieter interessant? „Es sind Unternehmen, die eher an der Bürofläche sparen als bei der Arbeitnehmerschaft“, sagt Schwarz.
(…) Klagen gibt es dagegen über das sogenannte „Zentrum“ der City Nord und den großen Leerstand bei den dortigen Einzelhandelsgeschäften. „Das muss sich ändern“, sagt Marcus Schwarz. Viele fordern seit Langem ein Konzept dafür. Ein großer Supermarkt fehle ebenso wie gute Parkmöglichkeiten.
(…)Oberbaudirektor Jörn Walter sieht solche Vorschläge „sehr positiv“. Er könne sich Wohnungen in den kleineren Gebäuden vorstellen. „Auch der Einzelhandel kann sich verbessern. Hier ist in den vergangenen zehn Jahren wenig passiert“, sagt er.“
Quelle: Hamburger Abendblatt – Matthias Rebaschus